Paraguay 2011

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Die Schwiegereltern feiern dieses Jahr ihren 60. Hochzeitstag

Paketaufkleber der Deutschen Post: Service Alert!
Service-Oase Deutschland
Donnerstag, 18.8. Um 8:45 Uhr klingelt es an der Türe.
Ein sichtlich gestresster Postangestellter ist froh, die Expresssendung noch pünktlich loszuwerden.
Liebe Deutsche Post: Service sollte bei euch doch eigentlich immer im Focus stehen, schließlich bezahlen wir Kunden den ganzen Plumpaquatsch!
Fast die ganze Flasche Wodka ist gestern abend noch draufgegangen, aber schön wars. Smilie
Es ist 12:30 Uhr als die Reise beginnt.
ICE bis Frankfurt, dann Flug nach Madrid, dort Weiterflug um 1 Uhr nachts.

Freitag, 19.8. Wir besteigen die 4-strahlige Maschine der LAN, die uns in 13 Stunden über den großen Teich bringen wird. Spätestens hier ist dann auch immer Schluss mit Deutsch und Zeit das Gehirn langsam mal auf Spanisch umzuschalten.
Gegen 4 Uhr werde ich wach und schaue fasziniert aus dem Flugzeugfenster.
Wir befinden uns über dem nördlichen Paraguay, der helle Mond beleuchtet die Wolkendecke diffus. Der Himmel über uns ist rabenschwarz und es funkeln Sterne, die wir auf der Nordhalbkugel niemals zu sehen bekommen. Überall am Horizont flammen orange Lichter unter der Wolkendecke auf. Da gehen ordentliche Gewitter ab. Ganz selten leuchten die Wolken mal wie ein Häufchen glühender Asche: dann überfliegen wir gerade eine Stadt mit ihrer nächtlichen Beleuchtung.
Noch 2 Stunden bis zur Überquerung der Anden.

vom Bräutigam sitzengelassene Braut
und du dachtest, er trägt dich um die ganze Welt
Ich werde es nie verstehen, warum Leute unbedingt am Fenster sitzen wollen, dann aber den ganzen Flug nur in irgendwelche Zeitungen vertieft sind und sich nicht eine Minute für die schöne Welt da draussen interessieren.
Der Sonnenaufgang kündigt sich ganz zart im Westen an, doch noch ist die Maschine schnell genug um ihm davonzufliegen.
Die Wolkendecke öffnet sich nun zunehmend.
Ca. 40 Minuten vor der Landung fliegen wir in die Anden aus Nordosten kommend ein.
Dies markiert jedesmal den Höhepunkt und auch das nahe Ende einer langen Reise die wenige Minuten später mit der Landung in Santiago de Chile enden wird.
Ich packe mir meine Lieblingmusik auf die Ohren und lasse mich von der Stimmung und meinen Erinnerungen an dieses schöne Land überwältigen.
Das Pipi in den Augen wird so schnell auch nicht mehr aufhören.
Die Morgendämmerung in den schönsten Rot-, Orange-und Blautönen holt uns nun doch langsam ein und taucht die komplett schneebedeckten Berge in eine mysteriöse Lichtstimmung.
Sie ist am ehesten zu vergleichen mit einem Spaziergang bei Vollmond über eine schneebedeckte hügelige Wiese. Die Berge scheinen zum Greifen nah und obwohl ich schon so oft die Anden hier überflogen habe zeigen sie sich jedesmal von einer anderen Seite. Im Süden ragt der Aconcagua mit seinen fast 7.000 Metern Höhe weit über die anderen Gipfel hinaus. Der höchste Berg außerhalb des Himalaya umgibt sich als einziger mit einer bizarren Wolkenformation.
Noch 20 Minuten bis zur Landung.

Panorama Santiago de Chiles vom Flughafen aus gesehen
Santiago de Chile zu Füßen der Anden
Da unser Gepäck nicht bis Asunción durchgebucht werden konnte, müssen wir offiziell in Chile einreisen und für den Weiterflug komplett neu einchecken. Daher gilt es nach der Landung noch schnell alle im Gepäck befindlichen Lebensmittel aufzufuttern, da die Einfuhr von fast allem Essbaren in Chile verboten ist (250 Gramm Bergkäse können ganz schön üppig werden, wenn man auch noch einige Tomaten zu verputzen hat). Man möchte die durch die isolierte Lage einzigartige Fauna und Flora Chiles so vor "Mitbringseln" in Form von nicht endemischen Insekten, Keimen und Samen schützen.

Wir nutzen die 7 Stunden Aufenthalt um schnell mal ins Stadtzentrum zu fahren.
4°C Lufttemperatur, alle Menschen laufen in dicker Winterkleidung herum.
Die Stadt wird auf drei Seiten von schneebedeckten 3000ern eingerahmt, malerisch aber auch der Grund für den berühmten SMOG.

ein kleiner Junge erwartet den Fußballschuss eines Erwachsenen
"Den wirst du nicht halten, Kleiner!"
Die Uhr zeigt 22:15 Uhr, als ich mich mit dem Laptop aufs Bett setze um die die Eindrücke der letzten Stunden niederzuschreiben.
Jetzt ist auch klar, warum ich so müde bin: die Rechneruhr zeigt mir 4:15 Uhr, deutsche Zeit.
Landung in Asunción mit einer Stunde Verspätung um 17:30 Uhr, ohne Kofferkontrolle zügig durch den Zoll (Chilavert ist wenige Minuten vor uns hier durch). Dann werde ich als einziger von einem Polizisten rausgewunken und ich meine, mich an sein Gesicht zu erinnern. Der hat mich vor Jahren schon mal auf dem Kiecker gehabt und mich in ein längeres "Gespräch" verwickelt. "Ah, der Senor ... Stefan ... Kneller" murmelt er während er mich und meinen Pass ausgiebig mustert. Er guckt mich stumm an, ich lächele. Diesmal keine Befragung, "schönen Aufenthalt" und dann wartet auch endlich das Empfangskommitee auf uns.
Herzliche Begrüßung durch eine Vorhut der Familie, Ende der Reise um 18 Uhr Ortszeit mit Ankunft im Haus der Schwiegereltern 35,5 Stunden nach Verlassen der Kölner Wohnung. Damit muss man rechnen; auf die andere Seite der Welt, nach Australien z.B., kommt man da schneller.
Ich erzähle von einer Party letzten Samstag, wo ich Mate-Wodka getrunken habe, was die Anwesenden natürlich neugierig macht. Hmmmm, diese "Verfeinerung" des paraguayischen Nationalgetränkes (des Mate, nicht des Wodkas!) sollten wir hier vielleicht mal ausprobieren. Smilie
Bis in den Morgen mit der Familie gequatscht, Geschenke verteilt, Bierchen getrunken und mich zu Hause gefühlt.
So, ich kann nicht mehr, gute Nacht, bis morgen, Rechner aus.

kleiner Junge in Feuerwehruniform vor einem Hubschrauber
Hmmm, irgendwie überfordert mich das alles
Samstag, 20.8. 7:30 Uhr, die Nacht war erholsam, trotzdem ist klar, dass mir das Jetlag noch ein, zwei Tage nachhängen wird.
Ich bin hier nicht auf der Flucht und nicht über jede Stunde Rechenschaft schuldig. Und ich mache mich auch nicht zum Sklaven des Rechners.
Heute ist aber auch wirklich nichts nennenswertes passiert.
Die Preistabelle habe ich mal weitgehend aktualisiert. Erschreckend, vor allem was da bei Käse und Wurst so passiert!
Also dann, bis morgen.
Sonntag, 21.8. Ich fahre mit zu der Veranstaltung "Bombero x un día" (einen Tag lang Feuerwehrmann sein) wo die frischen freiwilligen Feuerwehrleute Paraguays vereidigt und gleichzeitig ein Kinderfest ausgerichtet wird, bei dem sich die Feuerwehr der Öffentlichkeit präsentiert. Mein 4-jähriger Neffe Matias ist total fasziniert. Seit die Feuerwehr neulich seine Urgroßmutter nach einem Sturz von der Treppe im Krankenwagen weggefahren hat, steht sein Berufswunsch fest!
Hier landet auch ein Hubschrauber der Paraguayischen Luftwaffe, mit dessen Pilot ich mich was über seine Maschine unterhalten kann. Leider kann er mir nicht sagen, um wieviel Uhr er seine Demonstration fliegen wird, jedenfalls war es nicht mehr während unserer Anwesenheit hier.

Instrumentenpilz eines Hubschraubers Typ Bell UH-1D
ich finde den Halter für den Matetee nirgendwo?!
Uhhh, eben gab es das erste mal Wurst und Fleisch vom Grill zu essen. Da ich, was Fleisch angeht, etwas penibel bin und beim geringsten Zweifel wirklich gerne ein Käsebrot vorziehe, erlaubt man mir mein eigenes kleines Steak neben dem halben Rind auf dem Rost zu platzieren.
Unser Besuch hat uns gerade verlassen.
Christian und Andrés, die Söhne von Armin sind im richtigen Alter und sollten den richtigen Lebenswandel haben, um mir weiterhelfen zu können:
"Wo bekomme ich Mate-Limonade her, um Mate-Wodka zu mixen?"
Schulterzucken.
"In Deutschland ist Mate-Limo gerade IN."
"Na, und. Wir brauchen keine Mate-Limonade, hier trinken wir für den Zweck Red-Bull®-Wodka." (andere Energizer sind "TNT" oder "Dark Dog")
Da ich mich damit nicht zufrieden geben will muss demnächst eben etwas experimentiert werden. Smilie
Aber nicht mehr heute.
Werde für meine Preistabelle, Zeile: nationale Zigaretten jetzt mal eben zum Kiosk laufen und Alfredo kontaktieren: es läuft gerade eine Staffel "baila conmigo Paraguay" (Paraguayische Fassung von "Let's dance"), wo er wohl der Produktionsingenieur sein dürfte. Will da natürlich nicht mittanzen, aber mal im Studio den Leuten über die Schulter schauen.

Selbstportraitdes Autors
el Guapo?
Montag, 22.8. Ich werde jeden Tag lange vor den Hühnern wach, was etwas heißen soll, und bin abends um 21 Uhr todmüde. Das ist nicht nur eine Auswirkung der Zeitverschiebung; seit 2 Monaten ist mein Rythmus schon in leichter Schieflage.
Heute regnet es, bei 8°C, grrrrrr. Für die "Neuzugänge" unter den Lesern: es gibt hier keine Heizung, es zieht an vielen Ecken durchs Haus und für Doppelverglasung kenne ich nicht mal eine spanische Bezeichnung. Einen Tag vor unserer Ankunft waren es hier noch 36°C!
Themenwechsel
"Ohhh, Stefan du hast aber abgenommen und ehhh, deine grauen Schläfen machen dich sexy interessant." "Mercedes pass auf, in der Disco werden sich die jungen Frauen ihre Hälse nach deinem Mann verrenken."
So, ich geh jetzt auf die Straße, eine rauchen, danach einen Rotwein trinken und stelle mir dabei vor es sei Glühwein.
Benutzt mal das Gästebuch, ich habe bislang den Eindruck, daß ich nur für mich schreibe!
Bis dann, meine Lieben.

ein gebrauchter Wagen am Straßenrand
sieht doch ganz passabel aus, der Schlitten
Dienstag, 23.8. Endlich Sonne und 15°C. Das soll in den nächsten Tagen sogar noch besser werden.
Fernandos Wagen springt nicht an und Mercedes bittet mich doch mal nachzusehen. Der Wagen war schon 4 mal in der Werkstatt und die kriegen das nicht in den Griff.
Aber was soll ich dann hier ohne Werkzeug ausrichten?
Nun denn, des Friedens willen schaue ich mir das mal an.
Als ich die Motorhaube öffne, habe ich sie in der Hand, nein nicht die Lösung des Problems, sondern die ganze Motorhaube. Sie wird nur durch den vorderen Verschluss gehalten und liegt einfach so auf der Karrosserie. Die Gelenkebeschläge sind überhaupt nicht mehr vorhanden!
Als ich unter die Haube sehe, fällt mir sofort, aber auch wirklich sofort, die in viel zu engem Bogen verlegte Benzinleitung auf. Der Schlauch ist abgeknickt, was schnell behoben ist. Jetzt läuft der Wagen wieder. Aus dem Augenwinkel sehe ich Blumendraht, aha, damit sind die Scheinwerfer befestigt. Und dann dämmert es mir: das hast du schonmal irgendwo gesehen, den Wagen kennst du doch. Das war mal Carmens Wagen, der uns vor vielen Jahren schon durch Paraguay gebracht hat. Er war schon damals ziemlich sehr angeschlagen und ist jetzt nur noch ein Wrack. Ein Neffe fand übrigens seinerzeit die Einspritzanlage doof und hat einfach mal einen Käfer-Vergaser eingebaut. Luftfilter und Kaltstarteinrichtung brauchen wir alles nicht! Welche Ignoranz. Immerhin funktionieren der Motor, das Getriebe und die Lenkung noch halbwegs.
Ich möchte vor der Probefahrt die Rückspiegel einstellen. Oh, Stefan, nur nichts berühren, was nicht unbedingt nötig ist, sonst fällt es ab. Boah, die Karre eiert richtig über die Straße, bremsen, hui, bitte rechtzeitig das Pedal ganz durchtreten und rechte Hand an der Handbremse bereithalten. Den anfänglichen Gedanken, das Nötigste zu reparieren, damit der Besitzer einigermaßen sicher und zuverlässig damit fahren kann begrabe ich schnell. Das wäre ein Fass ohne Boden. Der Wagen ist selbst vollgetankt wertlos.
Ich stelle mir vor, damit beim deutschen TÜV vorzufahren, hihihi. Das würde wohl zu der ein oder anderen Herzrythmusstörung bei den Herrn Kesselprüfern führen und bei mir würden die Handschellen klicken.
Aber man beruhigt mein Gewissen: "Stefan, wir nutzen den Wagen nur für kurze Fahrten zum Stadtrand."
Na, wenn das so ist, dann ist ja alles bestens. Smilie
Dann habt ihr sicher noch viele Jahre Freude an dem Auto.
Den Rest des Nachmittags spiele ich mit meinem Neffen.

ein Teller mit einer Portion Suppe, Maniok und Frikadelle
typisches Gericht Paraguays: so´o apu´á
Mittwoch, 24.8. Seit gestern ist ein Arbeiter damit beschäftigt, das Haus von außen mit Schmirgelpapier abzuschleifen?! Bis Samstag soll dann ein frischer Anstrich für das nötige Ambiente am Hochzeitstag der Schwiegereltern sorgen. Andere Länder, andere Sitten.
Kolibris und Papageien schwirren durch den Garten und die Sonne scheint. Vielleicht kann ja morgen schon das erste T-Shirt aus dem Koffer geholt werden, es sind jetzt immerhin 20°C.
Cousine Julia führt mich auf ihrem Anwesen herum und zeigt mir ihre Neuanschaffung: einen Afrikanischen Strauss! Der ist prompt so von meiner glitzernden Fotokamera fasziniert, daß ich mich mit einem kurzen Sprint in Sicherheit bringen muss. Schnell ist er aber wieder abgelenkt: Seine Partnerin ist vor wenigen Wochen gestorben und nun macht er den Hühnern heftig den Hof, die sich aber nicht beeindrucken lassen.
Wir essen hier fein zu Mittag und ich sage nicht nein, als mir ein Bierchen nach dem anderen gereicht wird. Es wäre doch unhöflich, eine solch gastfreundliche Geste abzulehnen. Smilie

eine Hand rollt Tabakblätter
hier kann man es noch: Zigarren drehen
Abends bin ich mit Angel und Fernando bei Carmen zum Abendessen. Schnell kommen wir überein, Zigarren rauchen zu wollen und machen uns auf zum Kiosk. Der Onkel aus Deutschland wird heute großzügig zahlen. Tja, Pech, die Verkäuferin hat nur noch lose Tabakblätter, die für umgerechnet 40 Cent den Besitzer wechseln.
Wieder zu Hause angekommen werden daraus 4 Zigarren gedreht und die ganze Bude vollgequalmt.
Wir quatschen bis in die Nacht.
Donnerstag, 25.8. Werde heute morgen zum ersten mal MIT den Hühnern wach und nicht schon lange davor.
T-Shirt-Wetter ist doch noch nicht angebrochen, heute abend geht es ins Fernsehstudio.
Nachtrag: es ist doch noch T-Shirt-Wetter geworden, das Thermometer kletterte am Mittag bis auf 21°C.

Um 20:00 Uhr beginnt die Sendung und um für alle verkehrstechnischen Eventualitäten gewappnet zu sein wollen wir hier um 18:30 Uhr wegfahren.
19:00 Uhr und noch keine Claudia in Sicht, die mit uns dort hin möchte und der schließlich das Auto gehört.
19:10 Uhr wir fahren schon los und fangen Claudia auf der Straße ab: "Ist doch alles OK, reicht doch, wenn wir um 19:30 Uhr losfahren!"
Jetzt aber Gas.

eine bunte Show in einem Fernsehstudio
gibt es 10 Punkte für diesen Tanz?
Wir kommen in Asunción an, die Studiotüre geht hinter uns zu, das Wetter läuft schon, noch 10, 5, 4, 3, 2, 1 uuund Indikativ AB.
Wir sind mittendrin, das war knapp.
Die nächsten 3 Stunden sehe ich mir die Show aus der ersten Reihe an.
Zweimal werden wir für ein paar Minuten durch die SAW (Sendeabwicklung) freigeschaltet, die dann die Werbung bringt aber dreimal wird Werbung auch im Studio gemacht, was so für mich neu ist.
Der Moderator bekommt jeweils eine Texttafel vor die Nase gehalten schreit den Text herunter während der Steadycam-Operator wilde Verrenkungen um 4 lieblos auf einem Tisch am Studiorand drappierte Hustensaftpackungen macht, na ja, wenn der Werbekunde damit zufrieden ist.
Handywerbung: zwei leichtbekleidete Mädchen halten eine Papptafel in Form eines Mobiltelefons. Die Steadycam zeigt wieder, was sie kann. Auch aus meiner leicht seitlichen Position noch ein echter Blickfang.
Die Papptafel!
Beim dritten mal wird ein Flachbildschirm beworben, der übliche Ablauf: Text runterbrüllen, die Steadycam fliegt um den Apparat um nach 20 Sekunden wieder zur Show überzugehen. Beeindruckt bin ich von der großen Tiefenschärfe: es gibt keinen Focusoperator und von 20 cm bis zur Studiowand ist alles scharf und das bei wenig Licht. Zugegeben, die Optik ist extrem weitwinklig.

ein paar hübsche Mädchen auf der Showbühne
live auf der Showbühne: die schöne Seite Paraguays
Ich beobachte die Arbeit der Kameraleute, Aufnahmeleiter, Assistenten und ein bisschen auch die der Tänzerinnen Smilie und freue mich mit wie wenig Aufwand aber viel Herzblut hier Fernsehen gemacht wird.
Und den Zuschauern gefällts.
Es gibt auch hier in der Jury natürlich einen Buhmann, wie bei uns den Herrn Lamby, jedoch ist die Studiobeschallung schlecht, die Leute reden schnell und undeutlich (teilweise auch in Guaraní), so daß ich inhaltlich nicht folgen kann. Brauche ich auch garnicht, lasse meine Augen schweifen und die Stimmung aufsaugen.
23:00 Uhr, das Abdikativ läuft, noch 4, 3, 2, 1 und die SAW hat wieder übernommen.
Showlicht aus, Arbeitslicht an, und sofort ist die schöne Atmosphäre weg, schnell die Kameras abdecken, noch ein paar Erinnerungsfotos machen und um 23:10 Uhr hat das Studio wieder den Charme einer Sammelumkleide.
Aber nur bis Montag, dann geht das Bühnenlicht wieder an!
Mitternacht: noch einen kleinen Caña (Zuckerrohrschnapps) und ab ins Bett.
Noch lange habe ich verführerische Frauen, lange Beine... Kamerakräne, Effektbeleuchtung und die Wunder der Farbfernsehtechnik vor Augen.
Freitag, 26.8. Ich werde heute mit den Hunden statt den Hühnern wach, ist der Jetlag vielleicht endlich überwunden? Außerdem kann man schon morgens um 9 Uhr im T-Shirt rumlaufen.
Das Haus wird immer noch mit Schmirgelpapier behandelt und überall fliegt der weiße Schleifstaub rum.
Ich gehe jetzt zum Kiosk, Zigaretten kaufen.
Der älteste Bruder meiner Frau, Ramon, hat seine eigene Geburt nur knapp überlebt und seitdem eine Behinderung. Ich habe in all den Jahren, die ich ihn kenne, kaum mit ihm gesprochen. Heute abend nehme ich mir einen Rotwein und Zeit für ihn. Er hat viel zu erzählen. Unter diesen Eindrücken möchte ich gegen 23:30 Uhr noch etwas für diesen Bericht schreiben. "Spinnst du, die Leute hier wollen schon schlafen, mach das und du wirst im Hühnerstall übernachten!"
Ich ziehe ein Bett vor, trotzdem wird die Nacht nicht erholsam. Katzen schreien, Hunde bellen, Grillen zirpen, Hühner gackern, der Straßenverkehr dröhnt.

Hochzeitstorte und die Jubilare samt Familie
die Schwiegereltern samt einiger Nachkommen
Samstag, 27.8. Heute feiern die Schwiegereltern den 60sten Hochzeitstag.
Das Haus ist mitlerweile komplett neu gestrichen. Es ist viel zu tun, bis die Gäste um 20 Uhr eintreffen. Ich bringe ein paar Lichter in Ordnung, verbaue mal wieder deutsche Lüsterklemmen, erledige Einkäufe und sehe ansonsten dem sehr geschäftigen Treiben zu, bin ja hier im Urlaub.
Mittlerweile haben wir tagsüber 31°C und es ist Zeit auf kurze Hosen zu wechseln. Am Dienstag waren es nachts noch 2°C!
Die Party ist irgendwie nicht meine: ich schlafe immer noch schlecht und mir gehen einige Gedanken durch den Kopf. Ein Alleinunterhalter spielt Paraguayische Folklore auf Akkordeon und Orgel, die Leute sehen mir an, daß ich mich dieses mal nicht wohl fühle. Smilie
Ich werde zu Antonios 55stem Geburtstag morgen Mittag eingeladen.
Es ist so warm, daß ich gegen 3 Uhr nachts wach werde, weil mein Kopfkissen völlig durchgeschwitzt ist. Ich drehe das Kopfkissen und mich selbst um und bekommen noch ein paar Stunden Schlaf.

Tisch mit Stühlen, angerichtet im trockenliegenden Schwimmbad
eine nette Zweitfunktion für den Pool
Sonntag, 28.8. Früh morgens gehen wir zur Heiligen Messe, danach auf Antonios Geburtstag. Auf beides habe ich keine rechte Lust, ist aber wohl Pflichtprogramm.
Diese Feier ist aber dann das Kontrastprogramm zu gestern!
Es läuft normale Musik, das Durchschnittsalter ist weeeit unter 70 und der Innenhof absolut gemütlich und bestens für einen solchen Anlass geeignet.
Hier stehen Sessel rum in denen man sich rumflätzen kann, es werden der große Aschenbecher benutzt, Billard gespielt und sich schlüpfrige Witze erzählt, fehlt eigentlich nur noch eine Schischa. Smilie
Mercedes findet es ätzend!
Ich kann nicht mal in deutsch Witze wiedergeben, probiere hier jetzt mal eine Übersetzung, die man mir verzeihen möge und die ich hier sicher wieder entferne, sobald der Rotwein seine Wirkung verloren hat:

eine 81jährige Dame kommt zum Arzt:" immer wenn ich mit meinem Mann schlafe wird mir kalt, und beim nächsten mal heiß!"
Der Arzt untersucht die Frau und stellt fest, daß sie gesund ist.
"Schicken Sie doch mal Ihren Mann zur Untersuchung vorbei!"
Der Mann erzählt von den gleichen Symptomen ist aber auch gesund!
Der Arzt ist ratlos und fragt: "Wann haben sie denn Sex?" Der Mann antwortet: "na ja, einmal im Winter und dann nochmal im Sommer."

Zwei Argentinier treffen sich, sagt der eine: "lass uns einen Wettkampf machen, wer ist der trägste und faulste von uns!"
"Och nee, keine Lust."

Nahaufnahme des Autors
Zeit zum entspannen?
Ist ja gut, ist ja gut, genug.
Mein Vorsatz nach dem üppigen Mahl von gestern heute zu fasten wird nicht akzeptiert.
"Probier doch das mal, schmeckt dir dies hier nicht?" und so weiter.
Ich esse etwas Hühnchen und entdecke den besten grünen Salat, den ich seit langem gegessen habe. Prompt bereitet man eine ganze Schüssel frisch und nur für mich zu.
Ohhh mann, bin ich satt und ich komme endlich mal runter und kann entspannen, danke Leute.
Alícia pflichtet mir bei, daß die Musik gestern abend zum Einschlafen war, zwei, drei Paraguayische Polkas hätten auch ihr gereicht.
Und ich dachte schon, ich wäre der einzig Normale gewesen.
Irgendwann später kommt dann wieder mal ein Thema zum Dritten Reich aufs Tapet, da hab ich kein Interesse dran, außerdem ist es inzwischen auch Zeit zu gehen.
So ergibt sich genügend Zeit sich mal an den Rechner zu setzen.
Eins noch.
Manche Leute hier haben Vornamen, die für uns einigermaßen exotisch erscheinen: Jesús (Jesus), Angel (Engel), Luz (Licht), Esperanza (Hoffnung), Encarnación (Auferstehung), Paz (Frieden), Luzero (der Komet/Erleuchtende), Belén (Betlehem), Nieve (Schnee).
Dafür haben wir in Deutschland Nachnamen, über die man hier nur schmunzeln kann: Frosch, Schneider, Müller, Schumacher usw.
Ich rauche zuviel.
So, das reicht für diese Woche.

sportliche Wettkämpfe im Fernsehstudio
heute läuft "calle 7" aus diesem Studio
Montag, 29.8. Dieser Tag wird zum Faulenzen genutzt.
Mein Schwiegervater hat mitbekommen, daß ich gelegentlich mal eine Zigarre rauche. Gerade hat er mir eine ganze Tüte geschenkt, die ich leider nicht mit nach Hause nehmen kann, da wir wieder über Chile reisen. Mal sehen, was der Versand mit der Post kosten wird.
Da ich Fernseh-Junkie bin gehts abends nochmal in eine Livesendung zu Telefuturo. Hier läuft "calle 7", so was ähnliches wie "Spiel ohne Grenzen" aber in ganz klein. Alles in allem aber nicht so nett anzusehen wie das Format von letzter Woche, dennoch eine schöne Abwechslung.
Habe schon seit Tagen Husten und die laufende Nase wird immer schlimmer, grrrr. Geht hier etwa die Grippe um?
Um Mitternacht noch 2 Cañas, ein Zigarettchen und ab ins Bett.
Dienstag, 30.8. Morgens nach Asunción 2 Stunden auf einem Markt rumlaufen, dann hier in San Lorenzo ´n paar Einkäufe erledigen, 2 Miller® Bierchen schlabbern und Urlaub machen.
Es kratzt schon etwas am Ego, daß bislang niemand nach einem Autogramm von mir gefragt hat!? Gestern hat mich die Regie schließlich mehrmals ganz groß geschnitten und mehrere Millionen Leute durften mein Antlitz bewundern. Smilie
Apropos Schnitt (Anmerkung für meine Cutterkollegen): den Glow kennt man auch hier gut und was oft als Bilderfolge in den Nachrichten angeboten wird würde für uns hier mindestens eine schriftliche Rechtfertigung, im Wiederholungsfall vermutlich die Versetzung auf eine weniger exponierte Position bedeuten!
Na ja, Sehgewohnheiten sind bekanntermaßen nicht überall und für immer gleich.

Sichel des zunehmenden Mondes aus Sicht eines Beobachters in Paraguay
der Mondosten ist unten
Ich weiß noch nicht, wann und wo ich genau meinen Geburtstag am 4. September feiern werde. Es gibt da mehrere Optionen.
Mittwoch, 31.8. Es hat mich voll erwischt: Husten, Schnupfen, Heiserkeit, leichtes Fieber, keine Lust auf garnichts.
Bekomme endlich den Mond wieder zu Gesicht, der vor 12 Tagen den Schnee auf den Anden so schön beleuchtet hat. Das Foto links ist nicht gedreht, die Mondsichel liegt bei zunehmendem Mond hier wirklich auf dem Bauch.
Warte auf Antonios Sohn, der Rugby spielt und mich heute auf eine Partie abholen möchte um mit mir besonders die "dritte Halbzeit" zu feiern. Keine Ahnung, ob auf ihn Verlass ist und ob ich das gesundheitlich durchstehe. Würde eigentlich gerne zu Hause bleiben. Bekomme langsam Schwierigkeiten einen geraden Satz in Deutsch zu denken und zu schreiben. In Guaraní habe ich bisher nur che = ich und de = du gelernt, das deutsche "tschüss" ist aber mittlerweile in der Familie fast etabliert.
Mein Geburtstag wird am 3. September bei Cousine Julia gefeiert. Ich befürchte mit meiner Idee vom Abendessen werde ich mir keine Freunde machen: marinierte Filetsteaks, Kartoffelsalat (MIT Gurken), Rotwein und Obstkuchen soviel jeder möchte, dazu Musik, die MIR gefällt.
Nachtrag: es war kein Verlass auf Antonios Sohn.
Freue mich schon langsam auf Chile.

reife Bananen und grüne Bananenstaude auf dem Tisch
eigene Ernte, die Grünen brauchen noch 2 Wochen Reifezeit
Donnerstag, 1.9. 22:39 Uhr Ortstzeit, 4:39 Uhr bei euch in Deutschland. Nehme mir noch'n paar Minuten zum täglichen Update, damit auch die Kollegen der Frühschicht schon was zu lesen bekommen.
Die Grippe hat mir fast jeden Schlaf in der Nacht geraubt, trotzdem sage ich meiner Frau zu, mit zu Clorinda zu kommen.
"Was ist Clorinda, ist das Eine Art Großmarkt, in dem wir die Einkäufe für meine Geburtstagsfeier machen?"
"Ja, genau."
OK, wir gehen zu Julia, deren Sohn als Chauffeur dienen wird.
"Hast du deinen Fotoapparat nicht dabei?"
"Nein, was soll ich in einem paraguayischen Großhandel schon fotografieren?"
"Wir fahren nicht in einen Großhandel, was glaubst du, warum du deinen Pass mitnehmen musst?"
"Vielleicht, weil man sich dort registrieren lassen muss? Schließlich hast du gesagt, dass auch nicht jedes Auto dort einfahren darf."
"Aber du warst doch schon mit mir in Clorinda!"
"Liebe Frau, ich kann mich nicht daran erinnern."
"Dann hast du das auch das schon wieder vergessen?"
Es ergibt sich in der nächsten Stunde Autofahrt, daß Clorinda eine Stadt in Argentinien ist, wo der grenznahe Handel blüht, da es ein großes Preisgefälle zu Paraguay gibt. Und natürlich war ich auch noch nie dort, wie könnte man das auch vergessen haben.
Nachdem wir einen Ausreisestempel Paraguays und einen Einreisestempel Argentiniens mehr im Pass haben erreichen wir nach 20 Minuten Fahrt dieses sagenumwobene Clorinda.
Der Name ist ja irgendwie gut als Markenname für Urinalsteine geeignet, aber das Ambiente erinnert mich dann sehr an jenes mexikanische Dorf in dem der Film From Dusk Till Dawn spielt. Irgendein namenloses Dorf in der Provinz, wo ein Menschenleben vermutlich weniger als einen Tequila wert ist.
"Was machen wir jetzt hier?"
"Als erstes mal 4 Säcke Zement kaufen!?"
Hä?
Klar, der kostet hier nur halb soviel, wie in Paraguay.
OK, dann ist ja auch klar, warum wir hier Fleisch, Pflanzenöl, Gebäck und Wein kaufen, das übliche halt.
Im Weinhandel:
"Wir möchten 12 bis 15 Flaschen Rotwein einer Sorte kaufen, ist es möglich den vorher zu probieren, schließlich möchte ich nicht die Katze im Sack kaufen?"
"Nein!"
"Gut, dann kaufe ich diese 3 Flaschen hier. Machen Sie die bitte sofort auf und gießen mir ein!"
Uuuuhh, der Verkäufer findet irgendwo einen Korkenzieher und ein Glas und schenkt ein.
"Die gewöhnlichen Kunden, wissen wohl schon vorher, was sie wollen, oder?"
"Ja, allerdings."
Nun denn, die Weine schmecken mir alle nicht besonders, ich habe aber keine Lust noch mehr Flaschen zu probieren. Von dem am wenigsten schlechten Wein finden dann 12 Flaschen den Weg in den Kofferraum und ich bin schon etwas angeschiggert als wir das Geschäft verlassen.
"Sind wir jetzt fertig?"
Die Sonne wird in 20 Minuten untergehen und ich erinnere mich wieder an den Film From Dusk Till Dawn.
"Ich muss nur noch schnell rausfinden, was hier die Kettensägen kosten", sagt unser Fahrer und warum trägt der Radfahrer dort seine Machete auf dem Rücken?
Au weia, ist klar, ich bin also doch mitten drin.
Ich möchte weg hier!
Warum es hier keine Fotos gibt?
Weil meine Frau sagte, wir fahren nur in den Großmarkt!

Gegen 19:00 Uhr sind wir dann schon wieder auf einem Geburtstag eingeladen.
Dort ergibt es sich alle noch offenen Posten der Preisentwicklungsliste zu füllen.
Nach ungefär 7 Whisky-Cola schreibe ich das hier jetzt und gehe gleich ins Bett.
Bin so neidisch auf den Hund gerade eben: der hat eine Matratze in seiner Hundehütte, deren Qualität die der meinen sicher weit übersteigt.
Freitag, 2.9. Wünschte ich hätte so gut wie der Hund von gestern die Nacht verbracht. Mir tut jeden Morgen der Rücken weh, aber für nur noch 10 Nächte hier kaufe ich keine Matratze mehr in Sondergröße 1,90 m x 1,25 m.
Hab mir eine der gestern anprobierten Flaschen Wein geschnappt, mich in den Garten gesetzt, Musik angemacht und den Mond da oben heute nochmal technisch etwas besser abgelichtet.
Morgen wird in den Geburtstag gefeiert, danach gehts mit Cousine Claudia und deren Freundinen in die Disco. Laut ihrer Facebook-Pinwand freut sie sich schon riesig darauf.
Mehr erwähnenswertes ist heute nicht passiert.
Ach, eben erfahre ich, daß uns Magdalena aus Buenos Aires (siehe auch Reise 2009) in Chile besuchen wird. Wie schön, und wie klein die Welt doch durch Flugzeuge geworden ist.


Geburtstagskind mit Ehefrau und Torte
Lecker!
Samstag, 3.9. Der Tag fängt schon toll an: laut Messung durch ein Präzisionsinstrument (Waage) in einer Apotheke bin ich 5 cm größer als in Wahrheit. Vom angezeigten Gewicht ziehe ich einfach den gleichen Prozentsatz ab, dann könnte das passen.
Mercedes und ich sind heute schon früh bei Julia um dort die nötigen Vorbereitungen für heute Abend zu treffen.
"Tu nicht so viele Gurken in den Salat, mehr Kartoffeln, weniger Majo und überhaupt die Leute mögen das hier nicht." usw., usw.
Wer hat hier eigentlich Geburtstag?
Aus dem Obstkuchen, den ich bei Bekannten bestellt habe wird auch eigenmächtig eine Sahnetorte gemacht, usw., usw.
Jeder weiß es hier besser und macht einfach was er möchte. Dann lebe ich hier in einem Haushalt in dem 5 Frauen bestimmen wollen was wie gemacht wird, grrrr.
"Was ist denn das Geheimnis dieses Kartoffelsalates?"
"Das sind die Gurken und das Gurkenwasser, welches man in ordentlicher Menge hinzufügt."
"Wow, so einen tollen Salat habe ich lange nicht mehr gegessen!"
Nach kurzer Zeit sind 7 Kg davon verputzt und ich bekomme nur knapp noch eine Portion. Soso, die Leute hier mögen das also nicht!!!!
Letztendlich wird aus meinem Geburtstag eine gewöhnliche Paraguayische Familienfeier. Genau, wie der Hochzeitstag neulich und genauso fühle ich mich auch wieder.
OK, sicher habe ich wenigstens gleich noch meinen Spaß, wenns in die Disko geht.

"Wie bitte, die sind schon weg. Ohne mich?"

"Ja, die mussten nach Hause, Montag ist Prüfungstag an der Uni und die Eltern erlauben heute kein Ausgehen mehr."
Toll, ´n super Tag war das ja heute. MIERDA Smilie
Zum Glück habe ich ja erst am Sonntag Geburtstag.

Geburtstagskind mit Bekanntem am Schwimmbadrand
erfrischend
Sonntag, 4.9. 32°C. Immer noch erkältet räume den Garten nach der Feier von gestern auf und feiere danach ein paar Stündchen mit Arturo im Pool. Mercedes reicht uns beiden Kleinigkeiten zu essen und zu trinken.
Ich werde mit dieser Familie wohl nie wieder eine Feier ausrichten!
Nach 16 Tagen Paraguay habe ich genug und möchte jetzt weiter. Das ist jedesmal so, und kein? Grund zur Sorge!?
3 Stunden habe ich noch Geburtstag.
Mal den Quatsch hier hochladen und sehen, welche Nachzügler noch gratuliert haben.
Montag, 5.9. 17°C. Rein nach Asunción zum Militärgeografischen Dienst um im "Kundenauftrag" ein paar frische Landkarten zu besorgen. Der Oberst, der mich bedient ist ganz stolz auf sein Deutsch: "Alles Gut? Alles Scheiße! Auf wiedersehen." Ok, er kann mehr Deutsch als ich Guaraní, ich erlaube mir jedoch ihn darauf hinzuweisen, daß die Verwendung von "Scheiße" nicht von hohem Niveau zeugt.
Im Anschluss war endlich mal Zeit den Panteón Nacional de los Héroes (Saal der Helden) zu besuchen. Na ja, er liegt gegenüber der Lido-Bar, wo es leckere Empanadas gibt.
Nachdem noch ein paar Mitbringsel besorgt sind werde ich den Tag bei einem Buch im Garten ausklingen lassen.
Nachtrag: nix Buch lesen. Ein paar Reparaturen an diversen Geräten versuchen, die Kaffeemaschine ist allerdings nicht mehr zu retten.
Abends lasse ich dann etwas den Alchemisten heraushängen: es wird Matetee gekocht und abgekühlt, dann wird in verschiedenen Mischungsverhältnissen Wodka zugemischt und probiert.
Hmm, das schmeckt nicht nur mir. Smilie
Dienstag, 6.9. Die Schwiegereltern haben ihr Grundstück durch Ankauf eines benachbarten Geländes vor längerer Zeit schon um ca. 300 qm vergrößert. Dort sieht es aber aus wie auf einer 100 Jahre nicht genutzen Parzelle noch aus der Kolonialzeit. Hier betätige ich mich bis zum Sonnenuntergang körperlich.
Mittwoch, 7.9.
"Was?, die Uhr im Laptop zeigt 10:20 Uhr als ich das hier schreibe!?
Das heißt wir haben schon Donnerstag morgen, 4:20 Uhr Ortszeit.
Ich wollte doch nur ein Stündchen mit Fernando quatschen, der Arme muss um halb acht aufstehen.

verwarlostes Gebäude
eigentlich müsste Haufen, Holz und Haus weggeräumt werden
Aufgestanden bin ich heute wie meist gegen 10:00 Uhr. Geschlafen habe ich gefühlte 4 Stunden. Na dann auf, wieder etwas im Garten arbeiten. Zum Mittagessen gibt es Linsensuppe und danach weiter in den Garten arbeiten. Da ist noch ein klitzekleiner Erdhügel zu beseitigen. Mannometer, so habe ich lange nicht mehr geschwitzt.
Duschen und endlich zur Lederschneiderin gehen um ein paar neue Sitzbankbezüge für die XT500 zu bestellen, schließlich reisen wir schon in ein paar Tagen wieder ab, das wird sonst knapp.
"Die Lederjacken für Mercedes sind schnell gemacht doch das Schnittmuster für die Moppedsitzbank muss ich erstmal suchen."
Derweil kann ich im Garten noch was rumschwitzen.
"Das Schnittmuster habe ich leider nicht mehr, tut mir leid. Das kann Mercedes ja beim nächsten mal wieder mitbringen. Wann seid ihr denn wieder hier?"
"Och in 2 bis 4 Jahren vielleicht, ich weiß es nicht und tschüss." Schade.
OK, abgehakt.
"Kommst du mit in den Supermarkt, Brot und Streichhölzer kaufen?" Da ich schon etwas vorgetrunken habe, fällt mir die Antwort "Ja" heute recht leicht.
Mmmmh, die Paraguayer haben es ja echt nicht drauf vernünftiges Brot zu backen, aber wenn diese eine Brotsorte frisch aus dem Ofen kommt, kann ich nicht widerstehen und esse schon im Supermarkt aus der Tüte heraus davon. Ein solches Gebahren scheint überhaupt nicht üblich zu sein, interessiert mich aber garnicht. Nun denn, zu Hause ein paar Tomaten-Käsebrote zum Abendesssen (auch das ist hier völlig unüblich) und endlich mit Fernando mal ausgehen.
Wir trinken in einer Bar um die Ecke etwas.
"Diese Bar ist aber neu?" sagt meine Frau.
"Nö, die gibt es schon mindestens 15 Jahre!" entgegnet Fernando.
Liebe Frau, hier gibt es eine nette Bar 100 Meter von deinem Elternhaus entfernt, von der du nichts weißt? Du solltest deinen Horizont mal etwas erweitern!

Portrait eines Mannes
mein Neffe Fernando
3 Biere, 1 Tequila und 2 Caipirinhas später verabschiede ich mich von meiner Frau und fahre mit Fernando zu ihm nach Hause. (in dem Wagen, der mich schon so manchen Kilometer durch Paraguay begleitet hat, siehe weiter oben)
Hier hören wir Musik, paffen Zigarren, trinken Wein und sprechen über das Leben und die Liebe.
Donnerstag, 8.9. Fernandos Augen werden nass: "ich habe meine Mutter 6 Jahre nicht gesehen und ohne ... (der Rest ist Familiensache)
"Sonntag möchte ich grillen, kannst du zum Abschied was passendes zu rauchen besorgen?"
"Ist gebongt, wieviel brauchst du?"
"Ääähm, eine Zigarette reicht wohl."
"Du weißt doch Paraguay ist berühmt für seinen Stoff!"
"Ja ich weiß, und leider hat sich das auch bis zum letzten potentiellen internationalen Investor rumgesprochen. Selbst in Deutschland ist bekannt, daß der jetzige Staatspräsident in seiner Funktion als Pfarrer seinerzeit Mariuhanaplantagen gesegnet hat."
2 Weine und 2 Zigarren später.
Boooaaahhh Leute, es ist jetzt echt 5:02 Uhr, MORGENS. Ich kann nicht mehr.
Muss morgen oder heute, je nachdem wie mans sieht mit der Gurke von Auto gesund und ohne Blechschaden wieder nach Hause kommen. Und dieses mal fahre ICH! Hab keinerlei Papiere oder Geld dabei und kaum ´ne Ahnung wie der Weg ist.
Ein neues Abenteuer könnte sich ankündigen! Ich werde sicherlich berichten, wenn ich noch kann oder wenn ich wieder aus dem Krankenhaus oder Gefängnis entlassen bin.

5 Stunden später
Dieser Tag wird nicht mehr meiner.
Zulange gefeiert, zu wenig geschlafen.
Komme ausgesprochen entspannt mit dem Auto voran und lege mich zu Hause wieder ins Bett.

Weitere 8 Stunden später
Die Dönerbuden in Köln könnten sich hier mal was abgucken.
Hab gerade ´nen lecker Paraguayischen Döner-Pita verputzt.
Als Getränke stehen hier nicht nur Bier und Limonade zur Auswahl sondern für ´nen Euroachtzig auch ausgewachsene Caipirinhas. Smilie
Einzig die Leuchtstoffröhren hier überall gehen mir langsam auf den Keks, das ist in Köln weniger aufdringlich.
"Stefan, wie bist du denn heute mit dem Wagen nach Hause gekommen?"
"Och, das ging ganz problemlos, die Allee bis zur Tankstelle, dann die asphaltierte Straße runter, 500 Meter geradeaus und dann links abgebogen. Nur einmal kam ein Geländewagen genau auf mich zu und hat erst im letzten Moment Platz gemacht, der Blödmann."
"Stefan, das ist eine Einbahnstrasse!"
"Da war aber nirgends auch nicht nur ein einziges Schild! Und solange das so ist, ist das für mich KEINE Einbahnstraße!
Ich erwarte ETWAS mehr Disziplin von den Ausländern!" Smilie

der Autor hält ein Bündel Banknoten in der Hand
3,5 Millionen und die gehöhren alle mir!
Freitag, 9.9. Gartenarbeit bis zum Mittagsschläfchen, dann weiter arbeiten. Morgen ist der neue Hühnerstall fertig.
Noch 3 Tage bis Chile!
Samstag, 10.9. Heute abend werden 2 Hühner weniger im Stall schlafen. Sie sind in den Hühnerhimmel gekommen, unseren Kochtopf!
Sonntag, 11.9. Stefan hast du keinen dicken Schädel? Du hast letzte Nacht Wein, Sangria, Wodka, Bier und Ciapirinha durcheinander getrunken!
Wir waren mit ein paar Leuten in der Disco. Habe mir da eine ordentliche Ohrspülung verpasst und fürs Auge gabs auch was. Ein paar Stunden mal die Seele baumeln lassen, tanzen und einfach nur SEIN!
Geil wars.
Um 5:00 Uhr liege ich im Bett.
7 Stunden später gibt es ein schönes Mittagessen im engsten Familienkreis draußen im Garten. Später kommen sicher noch ein paar Leute zum Verabschieden, danach heißt es Koffer packen, der Flieger nach Chile geht morgen früh.
Und von da melde ich mich dann das nächste mal.

Panorama von Viña del Mar bis  Reñaca
Viña del Mar mit Reñaca im Hintergrund
Montag, 12.9. Die eine Tomate, die ich gestern gegessen habe war schlecht. Bauchschmerzen, Fieber und Übelkeit begleiten mich die kommenden 24 Stunden.
Der Abschied von der Familie in Paraguay war kurz und heftig, meine Frau möchte eigentlich bleiben.
Um 14:00 Uhr bin ich nach 3 Wochen schon wieder auf dem Flughafen Arturo Merito Benitez in Santiago.
Die Zigarren meines Schwiegervaters habe ich doch alle ins Gepäck getan, der Versand wäre zu teuer. Wir werden einfach durch den Zoll gewunken.
Vor 6 Jahren haben wir unsere Freunde und Trauzeugen aus Viña del Mar das letzte mal gesehen.
Die Stadt hat sich in dieser Zeit nach meiner Meinung nicht zu ihrem Vorteil entwickelt, Hochhäuser sprießen an vielen Ecken, der Verkehr ist unerträglich. Es gibt hier scheinbar keinen Plan zu Stadtentwicklung.
Die viel schönere Nachbarstadt Valparaíso soll sich nicht verändert haben, aber das werden wir morgen selber nachprüfen.
Wir quatschen bis in die Nacht, dann sehe ich noch was fern: "duro de matar 4" (Stirb langsam 4)

Panorama über die Bucht von Valparaíso
Die Bucht von Valparaíso


Blick vom Cerro Concepción nach Norden, Calle Templeman
Cerro Concepción, Calle Templeman
Dienstag, 13.9. Gegen Mittag sind wir in Valparaíso und schlendern durch die Straßen. Es sind 14°C und eine Nebeldecke über der Stadt löst sich erst am Nachmittag auf. Von den Cerros (Hügeln) hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt mit den bunten Häusern. Das ist schön, da geht mir das Herz auf. Es hat sich auf den ersten Blick nur wenig verändert:

einige Schrägaufzüge, die den "Plan" (den teilweise nur 200m schmalen ebenen Streifen direkt an der Küste) mit den Cerros verbinden sind scheinbar schon länger außer Funktion. Zwischen den Schienen wachsen kleine Bäumchen. Es gibt viel mehr Ampeln, überall sind Satellitenantennen für Fernsehempfang angeschraubt, die Busse sind moderner, mit GPS-Datenloggern ausgestattet und Zigarettenpapier wird jetzt auch in ganzen Packungen statt wie damals einzeln und mit anklagender Miene des Händlers verkauft.
Die gelben aus der Schweiz importierten O-Busse von Troleybus sind nach vielen Jahren endlich grün lackiert und zeigen auch nicht mehr "Neuhausen Rheinfall" als Fahrtziel an. So muss ich dann wohl doch wieder mit dem Flugzeug nach Europa. Smilie
Die kommenden Tage möchte ich mich gelegentlich mal wieder als Koch für unsere Gastgeber betätigen, die sich noch an jedes Gericht erinnern, welches ich in den letzten Jahren für sie auftischte. Wie man mir versichert hat es immer geschmeckt. Heute abend gibt es Nudelsalat, morgen Mittag Schweinebraten.

viele Bunte Häuser an 2 Berghängen
Cerro Chaparro und Cerro Cordillera
Mittwoch, 14.9. In der Nacht werde ich kurz nach 4:00 Uhr durch ein tiefes Grollen, welches aus der Ferne schnell näher kommt wach. Ein Gewitter!?
Kurz darauf bewegt sich aber das Bett!
Ein Erdbeben, wie fein!
Ich kuschele mich in die Bettdecke und genieße noch 2 Nachbeben. Das Dritte kann ich nur noch hören, die weiteren 13 nehmen lediglich noch die Instrumente der Seismologen war. Es wird eine Magnitude von 5,9 gemessen, das Epizentrum ist 48 Km nördlich von Valparaíso.
Für meinen Geschmack hätte es ruhig etwas stärker und länger sein können, so erspart man sich den Eintritt auf dem Rummelplatz.
Die Erde bebt hier täglich, jedoch nur alle paar Monate einmal so stark, daß man das auch spüren kann. Die Menschen hier sind das gewohnt und die Gebäude halten noch bis Magnitude 8 ohne größere Schäden stand.
Der Ausflug nach Valpo am Tage bestätigt das dann: nirgendwo ist eine Kachel heruntergefallen oder auch nur ein Riss im Putz.
Heute wird die Ersatzuhr für die defekte Nixieuhr hier installiert. Doch was muss ich feststellen: Chile hat die Regeln zur Sommerzeitumstellung dieses Jahr geändert, ohne mir Bescheid zu sagen! Das ist natürlich nicht in die Uhrensoftware integriert. Es soll sich zum Glück nur um eine einmalige Testphase handeln. Passender Workaround: GPS-Empfänger bis Mitte Oktober abklemmen und Uhr von Hand stellen.
Wir treffen Nachmittags Magdalena aus Buenos Aires in Playa Ancha und ich komme später endlich mal dazu ins Restaurant "Hamburg" zu gehen. Das ist DER Treffpunkt für Seeleute, besonders aus Deutschland. Entsprechend ist die Innenausstattung, maritim urig. Der schnelle Containerumschlag im Hafen erlaubt den Seefahrern heute aber nur noch wenig Landgang. Ich bestelle Bratkartoffeln und Sauerkraut, dazu einen halben Liter Bier.
Mal sehen, was heute abend noch im Fernsehen läuft.

Auslage mit verschiedenen Muscheln
ganz frische Ware
Donnerstag, 15.9. Alle Häuser und auch Fahrzeuge sind mittlerweile für das kommende Wochenende mit Fahnen und Wimpeln in den chilenischen Farben geschmückt. Am Sonntag und Montag wird die Unabhängigkeit gefeiert.
Es ist immer noch kalt und windig, wie an einem Märztag in Deutschland.
Irgendwelche Spaßvögel finden scheinbar gefallen daran immer beim Aussteigen aus dem Bus in der Nähe des Kongressgebäudes Pfefferpulver zu hinterlassen. Es sticht in der Nase, der Rachen ist gereizt und den Fahrgästen laufen die Nasen. Das nervt und ich bin echt sauer. Wenn ich so einen mal zu fassen kriege.
Valparaíso ist auch bekannt für die zahllosen streunenden Hunde und damit leider auch für die Flöhe, die das mit sich bringt. Auch ich habe mitlerweile "Untermieter" in Hosenbeinen und Socken.
Abends essen wir Unmengen Muscheln und Garnelen, die zwar nicht billig aber dafür frisch sind.
Freitag, 16.9. Ab mittags laufe ich etwas durch die Ferreterias (Werkzeug- und Metallwarenläden) um eine Petroleumlötlampe zu kaufen. "Gibt es nicht mehr, heute funktionieren die alle mit Gas." OK, auch abgehakt, hätte ich doch vor 6 Jahren zuschlagen sollen, da gabs die noch neu zu kaufen.
Der Besuch der verschiedenen Geschäfte hat mich jetzt fast bis zum Kongress geführt und der Wind bläst mir plötzlich ein Brennen in Augen und Nase.
Da muss doch ein System dahinter stecken! Wir fragen nach: "Ja das ist der Rest vom "polvo lagrimas", daß die Polizei letzte Woche hier gegen Demonstranten angewendet hat". Hier benutzt man reizendes Pulver statt Tränengas, welches eine recht nachhaltige Wirkung hat, wie ich nun schon seit Tagen feststellen muss. Mir tun sowohl die Demonstranten als auch die Anwohner und die Ladenbesitzer dieses Viertels leid.

Blick vom Cerro Allegre nach Nordwesten
die Bergstation des Ascensor Cordillera
Bei bestem Wetter streife ich dann den Nachmittag durch die Cerros Allegre und Concepción. Hier habe ich vor 17 Jahren meine Frau kennengelernt. Leider ist der Charme von damals inzwischen weg: jedes zweite Haus wird als Hotel, Pension, Restaurant oder Kunstgalerie genutzt. Die Preise sind exorbitant und statt Studenten und Einheimischer laufen nur Touristen herum. Ja, strenggenommen bin ich auch nur Tourist.
Die anderen Cerros lohnen jedoch auch heute noch einen Ausflug.
Samstag, 17.9. Der zweite Tag in Chile mit schönem Wetter führt mich nach Concon. Was an der Pazifikküste herumlaufen und aufs Meer gucken. Abends grillen wir auf der Terasse unserer Gastgeber und müssen bis 5 Uhr nachts Karaoke singen.
Sonntag, 18.9.
Nach nur 5 Stunden Schlaf nochmal schnell zum Hafen und ein paar Mitbringsel einpacken. Auf dem Rückweg einen Stop auf der berühmten Feria an der Avenida Argentina einlegen. Dort bekomme ich endlich meine Lötlampe, gebraucht, aber das ist auch viel schöner als neu.
Heute ist Nationalfeiertag und die Chilenen verbringen diesen mit der ganzen Familie beim Picknick und Drachen steigenlassen. Losgerissene Drachen sieht man dann auch in jedem zweiten Baum und gepicknickt wird sogar im Grünstreifen innerhalb des Autobahnkreuzes.
Die Rückreise beginnt um 15:00 Uhr mit einem schnellen Abschied, der Bus nach Santiago wartet schließlich nicht auf uns. Das ist echt gut so, die Gefühle bleiben dadurch einigermaßen kontrollierbar.
Montag, 19.9.
Die Bahn beglückt uns zum Abschied noch mit einer Fahrzeit von 110 Minuten von Frankfurt nach Köln im ICE. (normal sind 40 Minuten)
Die Wohnungstüre fällt um 22:55 Uhr hinter mir zu.
Ende dieser Reise.

wann gehts wohl weiter?
Meine Position in Paraguay: 57,516513 West 25,34544 Süd
Meine Position in Chile: 71,567112 West 33,043533 Süd